10 Februar 2018

Oman

Oman??? Wo liegt das?? Da fahrt ihr hin!?
Das waren so ungefähr die Reaktionen meistens :-)

Wir waren im Januar mit beiden Kindern für 2 1/2 Wochen dort. Und es war absolut meeeeeeegasupertoll !

Fotos: Oman

Das Land ist fantastisch und ein optischer Hingucker: schwarze Berge, weiße Häuser (das Schachspiel wurde dort erfunden - daher schwarzweiß).

Und es riecht überall nach Weihrauch - ein Traum.
Weihrauch hat den Oman schon vor tausenden Jahren reich gemacht. Schon vor langer Zeit waren die Omaner eine Handelsnation (Sindbad der Seefahrer!) und ließen sich das Gewürz bei den Römern, Ägyptern und Chinesen mit Gold aufwiegen.

Und der Oman ist sehr abwechslungsreich: hohe Berge in schwarz / gelb / rot, ewige Sandwüsten, Oasen mit 35°C warmen Wasser und Palmen, Canyons, das Meer (das Wasser hat jetzt im Winter 24°C), sehr schöne Architektur, das leckere Essen und die extrem gastfreundlichen Menschen haben uns einen sehr schönen Urlaub beschert.
Wir hatten uns einen Jeep gemietet und versucht, möglichst viel zu erkunden.

Das Land ist ein Sultanat, aber sehr liberal. Die Omaner sind muslimische Ibaditen - die sind neutral und in keinerleit Streit mit den Sunniten oder Schiiten. Frauen haben die gleichen Rechte wie Männer. Homosexualität ist erlaubt, usw. usw.

Heute ist das Land ein Ölstaat und hat daher genügend Geld. Das Anti-Vorbild ist Dubai: Protzen.
Die Omaner wollen keine modernen Glashäuser, keine westliche Mode, nichts Angeberisches. Sie sind sehr stolz auf ihre Traditionen und pflegen diese. Alle Häuser werden im lokalen Stil gebaut. Gegessen wird auf dem Boden und mit der rechten Hand. Die Männer tragen fast nur weiße Gewänder (Dishdasha) und Kopfbedeckung (Kuma oder Turban), die Frauen die schwarzen Abayas und Kopftuch.
Es gibt aber keine Zwänge, jeder kann machen, was er gerne möchte. Der Sultan schreibt nichts vor. Außer, dass die Häuser nicht höher als drei Etagen hoch sein dürfen, jedes Jahr neu weiß gestrichen werden und die Autos stets sauber sein müssen ;-)

Das Geld nimmt der Sultan, um das Land seit 1970 bis heute (innerhalb dieser kurzen Zeit!) vom Mittelalter in die Moderne zu führen. 1970 gab es keinen Strom, kein Wasser, keine Straßen, nur eine Schule...
Heute gibt es überall für jeden Bewohner alles auf höchstem Niveau: Krankenhäuser, Universitäten, Forschung ...

Der Oman ist so groß wie Deutschland. Es wohnen dort aber nur ca. 2 Mio. locals und 2 Mio. Gastarbeiter aus Indien, Pakistan ...
Fast alle wohnen in einem kleinen Streifen im Norden am Meer und in wenigen Städten. Der Rest des Landes ist: l e e r.

Die vielen Gastarbeiter haben auch das leckere Essen mitgebracht: Indisch, Libanesisch, Türkisch... Ein traumhaft leckerer Mix. Und billig. Für 6 Eur konnten wir uns zu dritt den Bauch vollschlagen, Tee und frische Säfte trinken

Es gibt dort fast keine Touristen (das wollen sie auch nicht, daher werden nur ganz wenig Hotels zugelassen.) Und dann noch zwei weiße, blonde Kinder! Wir wurden überall fotografiert und eingeladen. Zum Kaffee, Tee, Datteln essen, Grillen. Es war wirklich toll.
Die Einheimischen nutzen die Strände nicht zum Baden. Sie spielen dort Fußball, picknicken (Beduinen-Kultur, zB darf im ganzen Land gezeltet werden), gehen spazieren oder beten. Bzw meist sind es einfach Fischer-Strände. Da man keine Touristen möchte, werden die Strände nicht mit Palmen bepflanzt oder eine touristische Infrastruktur aufgebaut. Eigentlich sehr sympathisch!

Geschlafen haben wir in Gästezimmern bei Einheimischen. Sie haben mit uns gekocht, gegrillt und uns ausgefragt.


Fazit: ein absolutes Muss!
(Geht nur von Dez-Feb, im Sommer sind dort über 40°C)

PS: Der Oman ist absolut sicher, keine Kriminalität, keine Gefahren, nix.